Signalisierungsproblem bei Kurzeinfahrt

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Michael_Poschmann
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Signalisierungsproblem bei Kurzeinfahrt

#1 Beitrag von Michael_Poschmann »

Hallo Zusianer,

folgendes Problem treibt mich um - Ähnlichkeiten mit real existierenden Signalbezeichnungen wären bei meinem schwachen Gedächtnis rein zufällig. Aber wer mal in Schwerte vorbeikommt, darf gerne vergleichen... ;)

Gegeben sei ein Esig "C" mit Zs3-Anzeiger und Kennziffer "3" für Kurzeinfahrt. Unter anderem kann auf Hp2 mit 40 km/h zu einem Zielsignal R44 gefahren werden. Für diesen Fahrweg existiert zusätzlichlich die Variante einer Kurzeinfahrt bis zu einem "unterwegs" liegenden Sperrsignal III, dabei wird am Esig Hp2 mit Kennziffer "3" angezeigt.

Preisfrage nunmehr: wie baue ich das in Zusi zusammen?

Randbedingungen:
1.) Das Sperrsignal ist als "Hauptsignal" definiert, kann also als Fahrstraßen-Zielpunkt dienen.
2.) Eine Anschaltung des Zs3 am Esig abhängig von der Stellung des Sperrsignals III über die Vorsignalfunktion scheidet aus. In diesem Fall würde nämlich ggf. eine Einfahrt mit 30 km/h signalisiert, während oder nach Vorbeifahrt am Esig die Fahrstraßenanforderung einen Fahrweg zum Signal R44 einstellen und somit vermutlich entweder das Zs3 erlöschen oder aber vorbildwidrig das Sperrsignal in Stellung Sh1 gehen.
3.) Die "lange Einfahrt" ohne Zs3 soll natürlich alternativ auch möglich sein, um umfangreiche Güterzüge parken zu können.

Hat jemand eine Lösung parat? Irgendwo gab es mal einen Thread zum Thema Zwischensignale, aber den konnte ich leider nicht mehr auffinden.

Grüße
Michael
Zuletzt geändert von Michael_Poschmann am 11.04.2003 10:17:16, insgesamt 1-mal geändert.

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Jörg Petri
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#2 Beitrag von Jörg Petri »

Hallo

:idee Schau Dir mal die Neuenhaid-Limpersberg von der HP der Zusi-Signal-&-Fahrzeugbau Saaleplatte an. Speziell im Bf Neuenhaid|Gbf. das Signal "G1" im Zusammenhang mit den Signal "4a" im Bf Neuenhaid. Hier habe ich die verkürzte Einfahrt mit der Durchsignalisierung des Ausfahrtsignales "4" realisiert.

folgende Signalbilder sind am "G1" realisiert
Bei Einfahrt G1 -> (4a) erscheint 40 auf Halt mit DR_Zs6
Bei Einfahrt G1 -> 4a -> (4) erscheint Vmax auf Halt
Bei Durchfahrt G1 -> 4a -> 4 -> rechtes Gleis erscheint Vmax auf 100
Bei Durchfahrt G1 -> 4a -> 4 -> linkes Gleis erscheint Vmax auf 60

Sollten noch Fragen sein, einfach eine Mail an mich.
Jörg Petri
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Michael_Poschmann
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#3 Beitrag von Michael_Poschmann »

Hallo Jörg,
Jörg_Petri hat geschrieben: folgende Signalbilder sind am "G1" realisiert
Bei Einfahrt G1 -> (4a) erscheint 40 auf Halt mit DR_Zs6
Bei Einfahrt G1 -> 4a -> (4) erscheint Vmax auf Halt
Wodurch stellst Du sicher, daß Zusi nicht "schrittweise" den Fahrweg stellt, das heißt erst bis zum Zwischensignal und dann bis zum Asig Gleis 4 ? Also erst Kurzeinfahrt anzeigt und dann "verlängert".
Genau das ist ja der Fall, den ich vermeiden möchte, die Kurzeinfahrt ist ja keine Mehrabschnittsignalisierung, die ein Hochsignalisieren ermöglicht. Wir sind ja hier schließlich nicht bei der Straßenbahn... :D

Grüße
Michael

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Jörg Petri
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#4 Beitrag von Jörg Petri »

Michael_Poschmann hat geschrieben:...Wodurch stellst Du sicher, daß Zusi nicht "schrittweise" den Fahrweg stellt, das heißt erst bis zum Zwischensignal und dann bis zum Asig Gleis 4 ? Also erst Kurzeinfahrt anzeigt und dann "verlängert".
Genau das ist ja der Fall, den ich vermeiden möchte, die Kurzeinfahrt ist ja keine Mehrabschnittsignalisierung, die ein Hochsignalisieren ermöglicht. Wir sind ja hier schließlich nicht bei der Straßenbahn... :D
...
Das nicht die Kurzeinfahrt vor dem Zug noch zu einer normalen wird, erreicht man mit der Angabe des Zielgleises und der richtigen Zugpriorität. Hier hilft nur experimentieren.

Auch in Deinem Fall ist eine Art Mehrabschnittssignalisierung notwendig, wenn auch nicht nach Hl-Manier. Das Avsig am Esig wird ja indirekt über das Sh-Signal gesteuert. Sprich, es muß das Asig durchgereicht werden.

Einfahrt kurz: Esig -> (Sh) Fahrt mit Halterwarten und Zs3
Einfahrt normal Esig -> Sh -> (Asig) Fahrt mit Halterwarten
Durchfahrt Esig -> Sh -> Asig Fahrt mit Fahrterwarten
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Michael_Poschmann
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#5 Beitrag von Michael_Poschmann »

Hallo Jörg,
Jörg_Petri hat geschrieben: Auch in Deinem Fall ist eine Art Mehrabschnittssignalisierung notwendig, wenn auch nicht nach Hl-Manier. Das Avsig am Esig wird ja indirekt über das Sh-Signal gesteuert. Sprich, es muß das Asig durchgereicht werden.
das ist logisch - und funktioniert an manch anderer Stelle im Ruhrtal schon recht gut. Zugpriorität rettet mich aber nicht unbedingt, da auch hier ein schrittweises Durchreichen der "Zugmeldung an den Zusi-Fdl" erfolgen würde. Und dann sehe ich bei Annäherung eines lang einfahrenden Trains ggf. erst Hp2 mit Zs 3, das bei Annäherung in reines Hp2 wechselt. Die Kontrolle der gefahrenen Geschwindigkeit (einschließlich Punktabzug für die Raser... ;) ) funktioklappt dann leider auch nicht.

Frage an den Praktiker: Kann man denn eine Kurzeinfahrt nachträglich "verlängern"? Oder muß erst die Fahrstraße ausgefahren und aufgelöst werden?

In Schwerte wird übrigens diese Zugstraße eingestellt, um die Kollegen auf Stellwerk "Sof" nicht belästigen zu müssen, das geht nämlich wohl von "Swf" aus ohne Zustimmung.

Grüße
Michael

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Carsten Hölscher
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#6 Beitrag von Carsten Hölscher »

ich habe den geleichen Fall in Braunschweig Hbf (Am Rande: Sowas wird in der Regel mit Zs3 Kz 2 durchgeführt)

Ein wirklich saubere Lösung gibt es wohl nicht. Wenn es am EVsig nicht angezeigt wird, dann dürfte Jörgs Lösung, in Verbinddung mit ein paar "Fahrstraße anfordern"-Ereignissen im Zulauf auf das Esig vermutlich der beste Kompromiss sein.
Ein anderer Ansatz wäre zwei um wenige Millimeter verschobene Gleisstränge, aber ich glaube, sowas ist guten Gewissens nicht zu empfehlen.
Problem könnte noch die Bahnsteigereignisse sein, bin nicht sicher, ob man das in dieser Konfiguration immer vernünftig geregelt kriegt

Carsten

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#7 Beitrag von Michael_Poschmann »

Hallo Carsten,

(war ja offensichlich ein richtig intensiver Arbeitsfreitag... :hat2)

in Schwerte steht eine Kz "3". Westfalen reagieren halt ebbes schneller...
Ich muß nochmal den Gleisplan etwas genauer studieren, vielleicht baue ich auch standardmäßig eine Kurzeinfahrt in dieses Gleis und schleuse lange Gz "außen herum". Dennoch wäre es natürlich interessant, wann das Sperrsignal "nachträglich" auf Fahrt gehen darf. Betriebler vor!

Neugierig
Michael

Torsten Poel
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#8 Beitrag von Torsten Poel »

Bei der Kennlichtfahrerei muß man 2 Möglichkeiten unterscheiden: a) Kurz-/Langeinfahrten (wahrscheinlich in Schwerte) und b) Zugdeckungssignale (ZDS) (Braunschweig). Bei a) stellt der Fdl entweder die Kurz- oder die Langeinfahrt ein, ein nachträgliches "Aufwerten" der Kurz- zur Langeinfahrt und damit auf-Fahrt-Stellen des Sperrsignales ist nicht möglich, da es bei der Kurzeinfahrt in Halt verschlossen ist. Hinter dem Sperrsignal gibt es aber einen Durchrutschweg (Dweg), so dass eigentlich keine Geschwindigkeitsbeschränkung erforderlich ist. Die "3" in Schwerte resultiert wahrscheinlich daraus, dass der Einfahrweg gegenüber den anderen verkürzt ist. Bei b) ist die Grundstellung der ZDS "Kennlicht". Sie können entweder 1) durch den Fdl vor Einstellen einer Einfahrt in Halt gesperrt werden (wenn der Zug in einem bestimmten Bahnsteigbereich angehalten werden soll), oder kommen 2) automatisch in Halt, wenn die Einfahrt mit Ziel an diesem ZDS eingestellt wird. Nach der Einfahrt läuft eine Zeitverzögerung ab und danach kommt bei 2) das Signal automatisch wieder auf Kennlicht, auch wenn der 1. Zug noch dasteht. Dann darf z.B. zum Kuppeln vorgezogen werden, nach der neuen FV (gültig ab 15.06.03) auch ohne Verständigung des Weichenwärters. Da bei b) kein Dweg hinter dem ZDS vorhanden ist, wird die Einfahrt im Westen mit Zs3, Kz "2" signalisiert, im Osten mit Kz höchstens "4" und Zs 6 (DR). Fährt der 1. Zug noch während der Einfahrt des 2. Zuges weiter, kann u.U. das ZDS noch auf Kennlicht schalten, das ist abhängig davon, wie weit der 2. Zug schon gekommen ist. Generell ist es bei b) nicht zulässig, von beiden Richtungen gleichzeitig in so ein unterteiltes Gleis einzufahren. Der 1. Zug muß immer erst zum stehen gekommen sein.
Soviel zum Vorbild (hoffentlich nicht zu kompliziert), wie man das bei Zusi nachbauen kann, weiß ich allerdings auch nicht. Ich habe zwar auch schon darüber gegrübelt, weil ich in Roßlau auch das Kuppeln und Flügeln nachbauen wollte, aber noch nicht so tiefgründig, dass was vernünftiges dabei rausgekommen wäre. Vielleicht fällt ja jemandem etwas ein.
Torsten Poel

Andreas Karg
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#9 Beitrag von Andreas Karg »

Könnte man nicht ähnlich wie beim Gegenrichtung-Erstellen praktisch zwei Gleise übereinanderlegen, eins direkt von ESig zum ASig (wo dann das Sperrsignal praktisch ne Art Vorsignalfunktion hat) und eins wo der Fahrweg von ESig zu Sperrsig zu ASig geht? Habe da leider fast keine Praxis im Streckenbasteln, aber wie das Gleisebasteln abläuft hab ich schon rausgekriegt. :]

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Michael_Poschmann
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#10 Beitrag von Michael_Poschmann »

@ Andi:

Im Prinzip mit einigen Verrenkungen "ja". Die Streckenelemente dürtften nicht deckungsgleich sein, da sie sonst beim Strecke-Packen weg-optimiert würden.
Aufgrund des Aufwands habe ich das Ganze in ESRT jetzt vereinfacht dargstellt.

Michael

stuvar
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#11 Beitrag von stuvar »

Nun bei uns im Labor haben wir sowas nur mit einem Stellwerk Bauart 'Westrace'. Dort können kurze Einfahrten problemlos verlängert werden.

btw: wie sieht das eigentlich mit Rangiersignalen aus? Wie bringt man die dazu das Kennlicht zu bringen auch wenn das Einfahrtsignal Hp0 zeigt?

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