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Verfasst: 15.07.2004 22:41:14
von Kilian
Das eine schließt das andere ja nicht aus - Die Salzburger fahren über den Korridor Rosenheim auch mit viel KS-Signalen Richtung Kufstein/Wörgl (Umgekehrt natürlich sowieso) - Und überleben es auch ;D

Verfasst: 16.07.2004 08:39:56
von (Ar-) T-Rex
Kilian Lachenmayr hat geschrieben:...Und überleben es auch...
Ja, schon; die Wörgler und Innsbrucker Tfzf übrigens auch.

Aber - soviel ich weiß - stehen die alle in psychologischer Behandlung... :angst

Arthur ;D

Verfasst: 27.07.2004 09:06:18
von Sascha Ohrem
Hallo,

habe mich ja ganz schön gewundert ?( als ich den ÖBB-Talent mal ausprobiert habe. Nur 149 BrH und das auch noch in Bremsstellung (P) ?( . Ich meine mit 140 km/h kommt man hier ja kaum oder geradeso noch zum Stehen allerdings nur auf trockenen Schienen.

Der FST selber gefällt mir aber besser als der vom ET und die Beschleunigung ist ja auch in etwa gleich.

gruß
Sascha

Verfasst: 27.07.2004 14:25:01
von (Ar-) T-Rex
Ja, die ÖBB-Talente haben von der Zulassungsbehörde im österreichischen Verkehrsministerium auch nur 120 km/h erlaubt bekommen; bei Störung einer Luftfeder 100 km/h und bei Ausfall der E-Bremse nur 80 km/h.

Außerdem dürfen sie bisher nur zwischen Attnang-Puchheim, Salzburg und Saalfelden verkehren. Und nur in Einfachgarnitur.

Im zeitlich befristeten Einzelgenehmigungsbescheid wurden 53 (!!!) Punkte aufgelistet, die noch zu beheben sind.

(Nennt man das deutsche Qualitätsarbeit??)

Ein Wahnsinn ;( !!!

Verfasst: 27.07.2004 14:54:13
von Andreas Karg
Naja, was heißt da "deutsche Wertarbeit"? Die ÖBB sind selber schuld, wenn sie die Dinger in der Form bestellen. Entweder hätten sie schärfere Vorgaben bei der Ausschreibung machen oder einen anderen Anbieter wählen müssen. Oder nicht?

Verfasst: 27.07.2004 15:12:41
von Philipp Küster
AndiK hat geschrieben:Naja, was heißt da "deutsche Wertarbeit"? Die ÖBB sind selber schuld, wenn sie die Dinger in der Form bestellen. Entweder hätten sie schärfere Vorgaben bei der Ausschreibung machen oder einen anderen Anbieter wählen müssen. Oder nicht?
Aber irgendwie ist das zur Zeit bei allen Bahnen zu sehen. Hauptsache die Züge schnell in den Verkehr. Wird schon irgendwie funzen..... Das ist schon traurig...

CU Tille

Verfasst: 27.07.2004 20:54:43
von Mirko
Howdie!

Der Talent ist aber immerhin vom Bombardier - was wäre denn für eine Liste rausgekommen, wenn man Desiro bestellt hätte. Kürzer wäre sie wohl beim LINT gewesen, aber das ist ja bekanntlich philosophisch.

Mirko

Verfasst: 28.07.2004 06:59:51
von Philipp Küster
Ach, Bombardier baut doch Qualitätsfahrzeuge. Die funzen doch immer.... :angst

CU Tille

Verfasst: 28.07.2004 14:10:33
von Manfred Kätzler
Es bleibt eigentlich nur noch zu hoffen, daß das nicht auch noch im Flugverkehr kommt:

Captain: "Oh Mist, ich glaube, die Schubumkehr ist zu schwach dimensioniert...!"

CRASH......

Manfred

Verfasst: 28.07.2004 17:04:15
von Philipp Küster
Manfred Kätzler hat geschrieben:Es bleibt eigentlich nur noch zu hoffen, daß das nicht auch noch im Flugverkehr kommt:

Captain: "Oh Mist, ich glaube, die Schubumkehr ist zu schwach dimensioniert...!"

CRASH......

Manfred
Naja, wenn da mal irgendwas ausfällt....

Aber die Bahnen sind ja selber schuld wenn die sich so einen Schrott andrehen lassen.

CU Tille

Verfasst: 28.07.2004 18:20:32
von (Ar-) T-Rex
Noch ein paar interessante Details zu den ÖBB-Talenten 4023 (bzw 4024):

"Talent-Probe nicht bestanden

Unter dieser Überschrift berichtete die Kronenzeitung am 22. Juli 2004 von den ersten Erfahrungen mit den neuen ÖBB-Nahverkehrszügen "Talent" in Salzburg.

Unter Behindertenorganisationen sorgt dieses Fahrzeug schon länger für Unmut. Der ÖBB-Personenverkehr beschaffte in einer bisher beispielhaften Unfähigkeit neue Nahverkehrszüge, die weder über ein barrierefreies WC noch über einen Hebelift verfügen.

Das Problem der fehlenden Einstiegshilfe wird - geht es nach dem Willen des von Vizekanzler und Verkehrsminister Hubert Gorbach (FPÖ) eingesetzten Arbeitskreises "Öffentlicher Verkehr und behinderte Menschen" - behoben. Dem letzten Protokoll ist zu entnehmen "dass seitens der Behörde in weiterer Folge Hebelifte vorzuschreiben sind, da eine andere Möglichkeit nicht gegeben ist".

Die ersten Talent verkehren seit 2. Juli 2004 in Salzburg. Die ersten drei Wochen seien "ein Jammer", werden ÖBB-Lokführer in der Kronenzeitung zitiert.

Mängel über Mängel

Neben Kompressordefekten, die den Triebwagen Nummer 2 für längere Zeit unbenützbar machen, treten zum wiederholten Male Elektronik-Probleme auf. Am 21. Juli 2004 blieb der Triebwagen 5 zum wiederholten Male mit Elektronik-Problemen liegen, berichtet die Zeitung. Bei einer weiteren Garnitur setzte bei 30 Grad die Kühlung aus. Dauernde Störungsanzeigen im Führerstand nerven die Lokführer.

Auch die Bremsen sind eine Quelle des Ärgernisses. Bei Nässe können die Garnituren nur extrem langsam in den Haltestellenbereich einfahren (maximal mit 30 km/h), kann man dem Bericht weiters entnehmen.

Der ÖBB-Personenverkehr versucht die Lage schönzureden und spricht von normalen Anfangsschwierigkeiten.

Doch die Kronenzeitung brachte in Erfahrung, dass Techniker jede Nacht damit beschäftigt sind, die Defekte zu beheben. "Kommende Woche sollen, so heißt es, statt bisher drei (von acht hier stationierten) Talent nur mehr zwei im Linienverkehr unterwegs sein: Wegen der ständig wiederkehrenden Störungen soll allerdings immer zumindest ein Techniker mit an Bord sein", fasst die Zeitung die chaotische Situation zusammen."

Quelle: http://www.bizeps.or.at


Arthur,
der sich frägt, ob die ÖBB da wirklich falsch bestellt haben, wie oben und auch in der hier zitierten Pressemeldung (fälschlich?) behauptet wurde, oder ob von der Fahrzeugindustrie nur ein hoffnungsloses und billiges Glumpp geliefert wurde...

Verfasst: 28.07.2004 18:28:09
von David Seemayer
Das hat sicher auch mit der Ausschreibungspraktik der ÖBB zu tun, die zwar von Finanzzeitungen gelobt wird, aber eine eisenbahntechnische Katastrophe ist.

Es wirde ein Lastenheft herausgegeben uns bis zu einem bestimmten Zeitpunkt können die Angebote versiegelt bei einem Notar abgegeben werden. Dadurch weiß niemand wieviel der Mitbieter geboten hat und somit muss der Anbieter so billigst als möglich das Zeuge anbieten damit es auch gekauft wird.
Ob es sich um ein ausgereiftes Produkt handelt oder nicht, ist der ÖBB egal, weil es für Unregelmäßigkeiten empfindliche Vertragsstrafen gibt.

Verfasst: 28.07.2004 20:07:16
von Philipp Küster
Mei, das ist ja noch viel schlimmer als mit dem 423 - 426. Aber ich schätze mal das das in ca. 1/2 Jahr alles funzt. So war es jedenfalls bei uns ;D .

Und was die Behindertenfreundlichkeit angeht, mit einer Rampe ist man schneller als mit einem Lift. Zum Beispiel, in der Zeit wo ich im 425 den Lift ausbaue, und einen Rollstuhlfahrer auf den Bahnsteig befördere, schaffe ich das mit der Rampe im 423 mindestens 3 bis 4 mal schneller.

CU Tille

Verfasst: 28.07.2004 20:27:27
von Carsten Hölscher
ist das bei der ÖBB jetzt auch der Schritt zum "schlüsselfertigen" Kauf? Bei der DB wurde ja früher in enger Zusammenarbeit zwischen DB und Industrie entwickelt. Lastenhefte sind dann nicht so wichtig, da der Kunde ja quasi mitten im Prozeß steckt.
Dann kam man ja auf die tolle Idee, die Fahrzeuge plötzlich schlüsselfertig zu kaufen (ohne ausreichende Kompensation für die entfallene Verzahnung Kunde/Hersteller), mit den bekannten Folgen.

Vielleicht macht man gerade bei der ÖBB denselben Prozeß durch? Falsche Geometrie der Einstiege kann man sich eigentlich nur durch unzureichende/widersprüchliche Vorgaben erklären, Elektronikprobleme würde ich da schon eher auf den Hersteller schieben - aber das sind dann sicherlich wirklich nur Kinderkrankheiten (gerne vergessen: auch die erfolgreichen deutschen Baureihen liefen nicht vom ersten Tag an problemlos, z.B. VT08, E10 (massive Probleme im Fahrwerk mit aufwendigen Nacharbeiten), und V200 sowieso...)

Carsten

Verfasst: 28.07.2004 20:47:42
von Philipp Küster
@Carsten, auch die ersten erfolgreichen Kisten liefen nicht wirklich gut. Wie du halt schon geschrieben hast, aber es wurden wenigstens Protoypen gebaut und dann sehr gut und lange erprobt. Aber in zeiten wo das Geld knapp ist, ist für sowas leider keine zeit mehr.

CU Tille

Verfasst: 28.07.2004 21:05:03
von Horlofftalbahner
Arthur Pohl hat geschrieben: Neben Kompressordefekten, die den Triebwagen Nummer 2 für längere Zeit unbenützbar machen, treten zum wiederholten Male Elektronik-Probleme auf.
Bei einer weiteren Garnitur setzte bei 30 Grad die Kühlung aus. Dauernde Störungsanzeigen im Führerstand nerven die Lokführer.
Wegen der ständig wiederkehrenden Störungen soll allerdings immer zumindest ein Techniker mit an Bord sein

Na, das erinnert mich doch stark an die Zeit, als die GTW 2/6 ausgeliefert wurden :angst .
Arthur,
der sich frägt, ob die ÖBB da wirklich falsch bestellt haben, wie oben und auch in der hier zitierten Pressemeldung (fälschlich?) behauptet wurde, oder ob von der Fahrzeugindustrie nur ein hoffnungsloses und billiges Glumpp geliefert wurde...


Ich denke es liegt nicht an der ÖBB, sondern eher am Fahrzeughersteller.



MfG aus FBZ
Jonathan[/quote]

Verfasst: 29.07.2004 10:22:58
von Mike
Das mit der Behinderten Ausrüstung für den Talent ist sowieso der größte Schwachsinn. In Salzburg wird keiner der im Rollstuhl sitzt jemals mit der S Bahn fahren. Der benützt eher den kostenlosen Kleinbus Transport den es speziell für die Rollstuhlfahrer gibt. In den Stadt Bussen hab ich auch noch nie einen Rollstuhlfahrer gesehen obwohl die Niederflur sind und eine Rampe besitzen, außerdem senken sich die Busse auch noch seitwärts ab (Neigetechnik :mua ).
Die ganzen Probleme die mit den Talenten aufgetreten sind kann man (von den Bremsen abgesehen) vorher nicht testen/bemerken. Was ist besser als jede noch so lange Probefahrt? Genau der Planeinsatz. Hier bemerkt man erst die ganzen Fehler.

Bei einer Lok ist’s ja was anderes, da kannst die Kiste an einem Gz anhängen und fertig. Aber was soll man bei einem Twg machen?

Verfasst: 29.07.2004 11:29:08
von Michael_Poschmann
David Seemayer hat geschrieben: Ob es sich um ein ausgereiftes Produkt handelt oder nicht, ist der ÖBB egal, weil es für Unregelmäßigkeiten empfindliche Vertragsstrafen gibt.
Der Imageverlust läßt sich wohl kaum vollständig ausgleichen. Vergleiche Neitec-Pannen bei einer nördlich gelegenen Nachbarbahn.

Der Talent wird übrigens just heute im Aachener Tagespamphlet, pardon, der Zeitung als "Erfolgmodell" gepriesen. Es sind wohl soeben weitere Fahrzeuge dieser Typenreihe beauftragt worden, leider habe ich vergessen, welches Land damit beglückt werden soll.

Michael

Verfasst: 29.07.2004 11:30:35
von David Seemayer
Den "Schnellbahnbetrieb" in Salzburg und Umgebung werden regionalzüge mit 4023 sein, die mehr Halte in Salzburg Stadt haben. Mer wird's IMHO nict sein.

Verfasst: 29.07.2004 12:03:52
von Philipp Küster
Mike hat geschrieben: Was ist besser als jede noch so lange Probefahrt? Genau der Planeinsatz. Hier bemerkt man erst die ganzen Fehler.
Man könnte ja auch den Planeinsatz simulieren. In dem man die selben Strecken fährt wie man denn später fahren soll. Man gibt nur auf der falschen Seite die Türen frei. Hat zum Beispiel die Münchener S-Bahn it dem neuen Typ C auch gemacht.

CU Tille