Es ist wahrscheinlich das schlimmste, was einem als Streckenbauer passieren kann: Wenn man nach jahrelanger Arbeit gesagt bekommt, dass das Ergebnis einfach nicht gut genug ist. Da kann man Herbert nur noch viel Tapferkeit wünschen.
Auf die Gefahr hin, nochmals Salz in die Wunde zu reiben: Ich habe mir Herberts Strecke mal mit Zusi-3-Werkzeugen angesehen. Danach lautet mein dringlicher Rat, diesen Bahnbau jetzt am besten "qualifiziert zu beenden" (wie es in der Sprache der Projektmanager so schön heißt), aber später auf keinen Fall noch Konvertierungsversuche Richtung Zusi 3 zu starten.
Hier sind Luftbilder unter Herberts Bahnhof Hamm gelegt. Wenn man näher rangehen würde, könnte man erkennen, dass die Lagegenauigkeit der Strecke "noch gut" ist. Wenn ein Gleisbogen mitten im Modul mal ein paar Meter vom Kartenmaterial abweicht, ist das außerdem kein Fehler, der später einer Erweiterung der Zusi3-Strecke im Weg steht. Es fallen allerdings auch einige Spurplanabweichungen auf, die mit Sicherheit in keinem Gleisplan zu finden waren, und zahlreiche allgemeine Trassierungsfehler - hier wurden Weichen offenbar häufig "mit Gewalt" eingepasst.
Ab der Lippebrücke Hamm Pbf nach Norden fängt der Spurplan allerdings an, deutlich "auszuwandern". Am Streckenende Bockum-Hövel sind es 60 m seitliche Abweichung. Am Streckenende Ahlen sogar 200 m Abweichung von der Realität:
Abweichungen in dieser Größenordnung bekommt man nie wieder ausgebügelt. Wer auch immer hier das nächste Zusi-3-Streckenmodul anbauen wollen würde, müsste eine in der Realität nicht vorhandene Schlangenlinie von 200 m trassieren. Bau nach Luftbildern kann er für das Anschlussmodul völlig vergessen. Das Ding ist buchstäblich eine Sackgasse.