Ja, das war ein ziemliches Durcheinander, wenn die Kurswagen extra für den Bayreuther Karneval (offiziell: Festspiele
) umgestellt werden mußten.
Zunächst noch eine Richtigstellung wegen E 3074:
Das mit der Leergarnitur ist Quatsch was ich da geschrieben habe. Es war ja ein 614. Daher ist die Zuführung aus Richtung Lichtenfels durchaus möglich. Als "Hauptverdächtigen" hatte Markus da ja schon 5809 ausgemacht.
Zu den Kurswagenträgern:
Wenn die Kurswagen von/nach Bayreuth verkehrten, wurden einzelne Triebwagenumläufe in Wagenzüge geändert. War also nix mit 614 und ABm. Das wurden dann 211 und Wagenzug. Neben den Kurswagen waren das Silberlinge, ggf. Byg oder Byl, was die Reserve gerade hergab.
Die planmäßigen Aufenthaltszeiten in Neuenmarkt-Wirsberg hatten während dieser Zeit eher fiktiven Charakter. Für den gesamten Jahresfahrplan waren ja hier schon recht großzügige Aufenthaltszeiten eingeplant. Die lagen irgendwo zwischen realen Anforderungen und unnötig herumstehen.
Genau hier lag der Hase im Pfeffer:
Man war sich klar, dass man die Wagenumstellerei nicht bei ein oder zwei Minuten Aufenthalt hinbekommt. Dafür aber während des ganzen Fahrplanjahres nun dem Zug 10 Minuten unnötiges Räderplattstehen zu verordnen ging auch nicht. Also wählte man einen Kompromiss, bei dem von vorne herein klar war, das es ab Neuenmarkt-Wirsberg nur mit Verspätung weitergehen konnte. Dafür plante man dann im weiteren Zuglauf die Fahrzeiten etwas großzügiger, um die angefallene Verspätung wieder herausfahren zu können. Irgendwann war der Zug wieder im Plan.
Für die übrige Jahreszeit konnte man dafür etwas verbummeln. Das war für den Reisenden nicht weiter fühlbar. Schlimmer wäre es gewesen, wenn man das ganze Jahr in Neuenmarkt-Wirsberg 10 Minuten unnötig herum gestanden hätte ohne dass sich am Zug was getan hätte.
Zum Rangiergeschäft in Neuenmarkt-Wirsberg:
Wenn Herr Alzheimer bei mir noch nicht zugeschlagen hat, erinnere ich mich, dass dies mit der Zuglok der Eilzüge erledigt wurde.
In diesem Fall wurde mit besetzten Reisezugwagen rangiert.
Beispiel: Zug aus Hof fuhr auf Gleis 5 ein. Die Zuglok setzte mitsamt dem Kurswagen aus Hof nach Gleis 4 um, um die Bayreuther Wagen zu holen. Dann wieder nach Gleis 5. Der Grund hierfür war, dass die Bayreuther Wagen in die Mitte der Würzburger Gruppe mußten, um dort richtig für das Rangiergeschäft zu stehen. In Würzburg hätte man keine Zeit und keinen Platz gehabt, die Kurswagen erst richtig zu ordnen.
Die Neuenmarkter V 60 war jedenfalls nicht in dieses Rangiergeschäft eingebunden. Außerdem stand ja die Zuglok der Kurswagenträger (i.d.R. 211) auch noch zur Verfügung.
Grüße
Karlheinz
Tante Edith sagt noch:
Die Kurswagen verkehrten nur während der bereits oben erwähnten Karnevalszeit in Bayreuth, also Juli/August. Etwa fehlende Verkehrsbeschränkungen in den zur Verfügung stehenden Fahrplanunterlagen sind daher bedeutungslos.
ZUSI - Alles andere ist Pffffff.
Taktfahrpläne sind praktisch - aber langweilig