... sehr umweltfreundliches Antriebskonzept ...

Über alles nicht so Wichtige was aber irgendwie mit Bahn und Zusi zu tun hat. Viel Spaß beim Plaudern.
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Alwin Meschede
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Re: ... sehr umweltfreundliches Antriebskonzept ...

#2 Beitrag von Alwin Meschede »

Tja, das war zwar eine pragmatische Lösung für das Problem "durch Zwangsbremsung mitten in der Schutzstrecke zum Stehen gekommen", aber das war kein guter Move. Bahnfremde Peoples zum Verschieben einzusetzen ist unfallversicherungsmäßig haarig, und die vergessene Sperrung des Gegengleises macht es auch nicht besser. Eine besondere Wendung hat die Sache übrigens noch dadurch bekommen, dass der Zug nicht von irgendeinem Lokführer gefahren wurde, sondern von einem der Eisenbahnbetriebsleiter der BOB. Höhere Mächte werden sich darum wohl auch Gedanken machen, wie es denn mit der notwendigen fachlichen Eignung dieses EBLs aussieht. Insgesamt eine äußerst unangenehme Situation für die Beteiligten, obwohl niemand zu Schaden kam.
Zuletzt geändert von Alwin Meschede am 25.02.2014 22:38:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Sebastian N.
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Re: ... sehr umweltfreundliches Antriebskonzept ...

#3 Beitrag von Sebastian N. »

In Zeiten von Smartphones etc. ist sowas natürlich problematisch, das landet schnell auf Facebook o. ä., vielleicht nicht einmal mit bösem Hintergedanken.

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SgtMcExodus
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Re: ... sehr umweltfreundliches Antriebskonzept ...

#4 Beitrag von SgtMcExodus »

Kann mir jemand sagen, warum das Problem "bei den neuen Triebzügen" zu suchen ist, wenn der Zug in der Schutzstrecke stehenbleibt? Haben die eigentlich keinen weiteren Stromabnehmer, den man heben kann?

Jakob

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Johannes
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Re: ... sehr umweltfreundliches Antriebskonzept ...

#5 Beitrag von Johannes »

SgtMcExodus hat geschrieben:Kann mir jemand sagen, warum das Problem "bei den neuen Triebzügen" zu suchen ist, wenn der Zug in der Schutzstrecke stehenbleibt? Haben die eigentlich keinen weiteren Stromabnehmer, den man heben kann?
Die Einsystem-Flirts haben tatsaechlich nur einen Stromabnehmer. Davor fuhren m.W. dort lokbespannte Zuege, da haette es vermutlich noch einen zweiten Stromabnehmer gegeben, der mit etwas Glueck noch Saft gehabt haette.

Aber mal eine andere Frage, was macht man in so einem Fall normalerweise? Muss man wirklich eine Hilfslok anfordern oder gibt es eine Moeglichkeit, die Schutzstrecke temporaer mit Strom zu versorgen?

Gruesse
Johannes

P.S. Featurewunsch fuer Zusi 3: Antriebsmodell "Schiebende Fahrgaeste" mit Bewertungsabzug "Ihre Aktion wurde gefilmt und bei Youtube hochgeladen. Sie sind vom Dienst suspendiert" und einwoechiger Zusi-Sperre :D

Stephan/Taschi
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Re: ... sehr umweltfreundliches Antriebskonzept ...

#6 Beitrag von Stephan/Taschi »

Sebastian N. hat geschrieben:In Zeiten von Smartphones etc. ist sowas natürlich problematisch, das landet schnell auf Facebook o. ä., vielleicht nicht einmal mit bösem Hintergedanken.
Vor den Zeiten von Smartphones und Facebook war es unproblematisch, weil ja das Schlimmste, was passieren konnte, ein paar tote Fahrgäste waren?

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Thomas U.
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Re: ... sehr umweltfreundliches Antriebskonzept ...

#7 Beitrag von Thomas U. »

Johannes hat geschrieben:Davor fuhren m.W. dort lokbespannte Zuege [...]
Das letzte, was dort auf Rosenheim - Kufstein fuhr, waren abwechselnd 4024er und 425er. Also sozusagen Himmel und Hölle. Dazu kamen einige Pendlerzüge morgens und nachmittags/abends aus 110/111 und einer ellenlangen Schlange Rotlinge. Aber ich würde auch nicht behaupten, dass das eine Stelle ist, an der man schnell stehenbleiben kann, Kufstein ist doch weit genug weg.

Zu besagtem Fall weiß ich nicht so recht, was ich sagen soll. Einerseits ist es schon wunderbar hirnrissig, andererseits ist nichts passiert... aber es ist mal wieder ein guter Beweis, lieber nicht selbst zu denken oder zu handeln.
Zuletzt geändert von Thomas U. am 26.02.2014 14:09:30, insgesamt 1-mal geändert.

Stephan/Taschi
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Re: ... sehr umweltfreundliches Antriebskonzept ...

#8 Beitrag von Stephan/Taschi »

Passiert ist in der Tat nichts. Hätte es aber ganz leicht. Zweigleisige Stelle, Gefällestrecke, keine Sperrung des Gegengleises, keine Sicherheitseinweisung und so weiter.

Das ist aus gutem Grund verboten. Und selber denken ist im Bahnbetrieb natürlich zulässig und auch erlaubt - aber eben mit den Grundsätzen "Safety first". Vorschriften existieren meistens aus gutem Grund.

Und gerade ein örtlicher Betriebsleiter sollte es besser wissen.

lukmilei
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Re: ... sehr umweltfreundliches Antriebskonzept ...

#9 Beitrag von lukmilei »

Gab es am dieser Stelle ein Gefälle?
Wenn ja hätte der Tf den Zug doch rollen lassen können? Entweder nach vorne, oder mit Zustimmung des Fdl nach hinten um dann mit Schwung über den Streckentrenner zu fahren.

Gruß
Lukas

Andreas Karg
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Re: ... sehr umweltfreundliches Antriebskonzept ...

#10 Beitrag von Andreas Karg »

Gefälle kann da keins gewesen sein. Egal in welche Richtung wäre der Zug ohne Bremsen sofort losgerollt, da können noch so viele hundert Fahrgäste dran rumschieben.

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Michael_Poschmann
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Re: ... sehr umweltfreundliches Antriebskonzept ...

#11 Beitrag von Michael_Poschmann »

Laut Aussage eines Kollegen werden auf dem Geul-Viadukt (Strecke Aachen West - Montzen) auch immer mal wieder gestrandete Güterzüge aus der Schutzstrecke / Systemwechsel DB-SNCB gezerrt. Allerdings mit Lokomotivkraft, denn die SNCB ist aus dem nahen Montzen in solchen Fällen ruck-zuck vor Ort. Eine vorherige Ausschreibung zum Bau einer Abschlepp-Maschine ist bei einer Staatsbahn zum Glück nicht vonnöten.

Grüße (mit einschlägigen Hand-Verschub-Erfahrungen auf sauerländischen Nebenbahnen und im damaligen Bw Bestwig, allerdings noch zu Vor-Web-Cam-Zeiten ;) )
Michael
Zuletzt geändert von Michael_Poschmann am 26.02.2014 16:04:12, insgesamt 1-mal geändert.

ex-Mitglied

Re: ... sehr umweltfreundliches Antriebskonzept ...

#12 Beitrag von ex-Mitglied »

Stephan/Taschi hat geschrieben:
Das ist aus gutem Grund verboten. Und selber denken ist im Bahnbetrieb natürlich zulässig und auch erlaubt - aber eben mit den Grundsätzen "Safety first". Vorschriften existieren meistens aus gutem Grund.

Und gerade ein örtlicher Betriebsleiter sollte es besser wissen.

Das war mal zu früheren Zeiten so, als Führungskräfte noch ausgebildet und nicht produziert worden sind.

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Thomas Gabler
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Re: ... sehr umweltfreundliches Antriebskonzept ...

#13 Beitrag von Thomas Gabler »

Johannes hat geschrieben:Aber mal eine andere Frage, was macht man in so einem Fall normalerweise? Muss man wirklich eine Hilfslok anfordern oder gibt es eine Moeglichkeit, die Schutzstrecke temporaer mit Strom zu versorgen?
Fahrdienstleiter Kufstein anrufen, der gibt einen Schlüsselschalter frei, mit dem man den geerdeten Teil der Schutzstrecke vorübergehend in die gewünschte Fahrtrichtung durchschalten kann.

Quelle: Aussage eines streckenkundigen Tf auf DSO
Zuletzt geändert von Thomas Gabler am 26.02.2014 22:40:59, insgesamt 1-mal geändert.
Rekursion, die: Siehe Rekursion

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