Diverse Fragen zur Technik der echten Bahn

Fragen der echten Bahntechnik, Lokbedienung, PZB usw.
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LMH
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Re: Diverse Fragen zur Technik der echten Bahn

#901 Beitrag von LMH »

Wo wir gerade schon bei der Bremse sind: Gibt es eigentlich Zahlen bzgl. der Wirkung von Schnellbremsbeschleunigern? Z.B. irgendwas in der Richtung "Ein Zug der durchgängig mit Schnellbremsbeschleunigern ausgerüstet ist hat pro Meter Zuglänge eine durschnittlich um x% kürzere Zylinderfüllzeit ein ein gleicher Zug ohne."?

Wolfgang E.
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Re: Diverse Fragen zur Technik der echten Bahn

#902 Beitrag von Wolfgang E. »

F(R)S-Bauer hat geschrieben: 27.08.2024 18:43:31 Wolfgang, viele der Lokführer waren von der Dampflok, und Bremsenverschleiß war normal, dafür gab es Radreifen.
Das wurde anders gesehen als beim heutigen Manager-Bonus-Bahn System.
Das würde ich mal in Zweifel ziehen und habe ich auch nie so gesehen, wenn ich denn früher mal mitfahren durfte. Standard war die kombinierte Druckluft-E-Bremse ohne Ausklinken des Bremsstellers. Da hat Dir jemand einen Bären aufgebunden.
Und sparsam war man auch seinerzeit schon. Das ist ja auch vernünftig.

Viele Grüße
Wolfgang

LMH
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Re: Diverse Fragen zur Technik der echten Bahn

#903 Beitrag von LMH »

Aus gegebenem Anlass stellte sich mir heute folgende Frage: Wie verhält es sich eigentlich bei ETCS L2 und Ausfall GSM-R/Nutzung P-GSM?
Ist das technisch möglich, wenn ja ist es erlaubt und ist mit Kapazitätseinschränkungen zu rechnen? (Und wenn möglich: Wo ist das ganze spezifiziert?)

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Fa Sch
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Re: Diverse Fragen zur Technik der echten Bahn

#904 Beitrag von Fa Sch »

Die realistische Antwort: Wie jeder heute gesehen hat, reicht ein Ausfall des GSM-R und der Rückfallebene zur Betriebsseinstellung. Von ETCS hat da noch kein Hahn gekräht.

LMH
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Re: Diverse Fragen zur Technik der echten Bahn

#905 Beitrag von LMH »

Soweit ist das ja nichts neues, aber ich nehme für mein Gedankenszenario an das die Rückfallebene stabil bleibt.
Btw., gaaaaaanz katastrophal war die Situation an der Saar zumindest nicht.

F(R)S-Bauer
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Re: Diverse Fragen zur Technik der echten Bahn

#906 Beitrag von F(R)S-Bauer »

LMH hat geschrieben: 07.09.2024 19:06:08 Aus gegebenem Anlass stellte sich mir heute folgende Frage: Wie verhält es sich eigentlich bei ETCS L2 und Ausfall GSM-R/Nutzung P-GSM?
Ist das technisch möglich, wenn ja ist es erlaubt und ist mit Kapazitätseinschränkungen zu rechnen? (Und wenn möglich: Wo ist das ganze spezifiziert?)
Das ETCS hat eine Fahrerlaubnis bis zum Punkt X. Bekommt es bis dahin keine neue Fahrerlaubnis, kommandiert es den Halt am maßgeblichen Signal.
Dann kommt man nur mit Befehl weiter. Wenn dann das GSM-R auch weg ist, war es das erstmal. Ggf. dürfte per normalen GSM noch eine Weiterfahrt bis zum nächsten Bahnsteig/Strecke zum Räumen im Override-Modus drin sein.
Wenn es das dann noch tut. Ansonsten warten, bis wer vorbeikommt. Es ist kein kabelgebundenes Streckentelefon mehr vorhanden als Rückfallebene, damit Thema durch. Und selbst wo die noch vorhanden sind, ist es fraglich, ob der Tf die Nutzen darf und kann.

(Ich weiss nicht, ob es eine betriebliche Anweisung gibt, wie lange zu warten ist und ob dann auf Sicht gefahren werden darf. Was dann diverse Fragen aufwirft, z.B. Weichenlage. Ich würde aber vermuten, dass es das nicht gibt, allein weil das ein hohes Risiko erzeugt.)

Grüße

Ralf

(Und jetzt mal ganz Böse: eine atomare Bombe und alle GSM Netze sind bis auf Weiteres weg. Fraglich, ob die Geräte NEP fest sind, bei den Test in den 60er hat die Bundeswehr selbst mit den Mil-Geräten Schiffbruch erlitten. Kabelnetzte haben weitestgehend gehalten. Aber soweit wollen wir ja nicht denken)

Nachzugler
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Re: Diverse Fragen zur Technik der echten Bahn

#907 Beitrag von Nachzugler »

Moin,

eine Frage, die sicher zum Standardwissen gehört, aber auf die ich keine Antwort gefunden habe:
Wie bekommt ein Zug bei ETCS Level 1 ohne Euroloop nach einem Halt eine neue Movement Authority? Ich habe nichts zur Reichweite der Antenne bzw. Balisen gefunden, aber da das Fahrzeug ja keine Balisen aus dem Nachbargleis aufnehmen darf, nehme ich mal an, dass die Reichweite vielleicht zwei Meter beträgt.

Dass ein Zug plus/minus zwei Meter über einer Balise steht, ist nicht immer gegeben, nehme ich an. Oder liege ich da schon falsch?

Also steht der Zug vor einem Halt(-zeigenden Signal), außerhalb der Reichweite der Balise und wartet, dass er weiterfahren darf. Wie wird ihm die Erlaubnis erteilt? Wenn er vor einem Signal steht, kann ich mir das noch vorstellen, dass die Balise wie ein 2000-Hz-Magnet wirkt und dem Zug beim Überfahren (sobald das Signal Fahrt zeigt) eine neue MA sendet (oder einen Trip, wenn das Signal nicht auf Fahrt war).
Aber was ist, wenn kein Signal da ist? Die neue MA kann der Zug, weil er außerhalb der Balisenreichweite ist, nicht empfangen und sonst gibt es auch keine Hinweise.

Oder anders gefragt, welche meiner Annahmen ist falsch?

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Jens Haupert
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Re: Diverse Fragen zur Technik der echten Bahn

#908 Beitrag von Jens Haupert »

Hallo,

eine Balise ist nichts anderes als ein RFID-Tag oder NFC-Tag wie man es üblicherweise als Verbraucher kennt. Die Reichweite ist meist max. 10cm. Die Antenne im Fahrzeug rauscht da nur knapp über die Balise drüber.

Ist keine Euroloop oder Radio Inflill vorhanden, geht es nicht ohne Lichtsignal. Das kann aber eine einfache Lampe sein. Die neue MA wird beim Überfahren empfangen. Damit man bis zur Balise kommt, gibt es die Release Geschwindigkeit.

Grüße
Jens

Alwin Meschede
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Re: Diverse Fragen zur Technik der echten Bahn

#909 Beitrag von Alwin Meschede »

Man kann sich der nächsten Balise immer mit maximal der sogenannten Release-Geschwindigkeit nähern. Typischerweise ist das irgendein Wert zwischen 5 und 20 km/h. Der Gefahrpunktabstand muss halt ausreichen, um einen mit dieser Geschwindigkeit über das Signal schleichenden Zug noch rechtzeitig anhalten zu können.

(Wenn die nächste Fahrerlaubnis nicht aus einer Balise, sondern über Funk kommt, kann die Releasegeschwindigkeit auch 0 km/h sein - im Level 1 geht das aber aus naheliegenden Gründen nicht, denn 0 km/h bedeutet tatsächlich, dass man keine Chance hat an die Balise mit der nächsten Fahrerlaubnis ranzukommen).
Nachzugler hat geschrieben: 09.09.2024 13:00:00 Aber was ist, wenn kein Signal da ist?
Du meinst Fälle wie den deutschen Befehl "Sie dürfen ohne Hauptsignal aus dem Bahnhof ausfahren"? Dafür gilt: Man muss und kann nicht jeden Unsinn aus der alten Welt in die neue ETCS-Welt rüberportieren. In einem ETCS-Bahnhof soll jedes Gleis, aus dem ein Zug ausfahren kann, auch ein Hauptsignal haben. Das kann ja durchaus auch nur virtuell vorhanden sein. Die Außenanlage besteht dann nur aus dem bekannten Blechschild Ne 14.

Nicht nur in Deutschland beobachtet man immer wieder, dass die Planer und Regelwerksentwickler noch zu sehr in Kategorien ihrer alten Bahnwelt denken, und sich dann beschweren wenn der althergebrachte Unfug nur schwer oder mit Leistungseinbußen in ETCS abbildbar ist. Beispiel: Es gibt Bahnhöfe, wo man mit einem fertig gebildeten Zug erstmal als Rangierfahrt bis zum nächsten Hauptsignal vorziehen musste. Ab dort dann Übergang in Zugfahrt. Wenn man das in ETCS abbilden will, geht das anders als in der alten Welt nicht mehr ohne Halt. Das ist im höchsten Maße doof. Aber aus Sicht der ETCS-Welt ist stattdessen die Frage: Warum soll ein fertig gebildeter Zug hier unbedingt in Betriebsart Shunting herum eiern? Warum fährt der nicht in FS/OS/SR? Das wäre nur eine Frage der Modernisierung der Regelwerke.
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Re: Diverse Fragen zur Technik der echten Bahn

#910 Beitrag von Nachzugler »

Jens Haupert hat geschrieben: 09.09.2024 13:49:55 Die Reichweite ist meist max. 10cm.
Das verschärft ja nur das Ausgangsproblem.
Alwin Meschede hat geschrieben: 09.09.2024 14:07:29 Du meinst Fälle wie den deutschen Befehl "Sie dürfen ohne Hauptsignal aus dem Bahnhof ausfahren"?
Nein, ich meinte eigentlich, wenn die Fahrt bis zur nächsten ETCS-Halttafel erlaubt ist (für irgendwas muss die ja da sein). Dann stände man ohne weiteres Signal ja ewig da, weil man nie weiß, ab wann die Balise die Fahrterlaubnis geben würde.
Alwin Meschede hat geschrieben: 09.09.2024 14:07:29 Das kann ja durchaus auch nur virtuell vorhanden sein.
Aber wie wird das virtuelle Signal auf Fahrt geschaltet für den davorstehenden Zug?
Jens Haupert hat geschrieben: 09.09.2024 13:49:55 Ist keine Euroloop oder Radio Inflill vorhanden, geht es nicht ohne Lichtsignal. Das kann aber eine einfache Lampe sein.
Das heißt also, dass an jedem Halt in ETCS Level 1 irgendein Lichtsignal steht?

Alwin Meschede
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Re: Diverse Fragen zur Technik der echten Bahn

#911 Beitrag von Alwin Meschede »

Ach so. Die Länder, die "Level 1 ohne Signale" fahren, haben immer irgendeine Meldelampe an ihren Stopmarkern, damit man weiß ob man dran vorbeifahren darf oder nicht.
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Jens Haupert
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Re: Diverse Fragen zur Technik der echten Bahn

#912 Beitrag von Jens Haupert »

Hallo,

schau mal, hier hat Sven Herzfeld das beschrieben: https://www.svenherzfeld.de/bahnen/ETCS ... htm#Level1

Grüße
Jens

Nachzugler
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Re: Diverse Fragen zur Technik der echten Bahn

#913 Beitrag von Nachzugler »

Danke für die Erklärungen. Mir hat zum Verständnis die Information gefehlt, dass es bei Level 1 ohne Signale trotzdem ein schaltbares Signal in Form dieser Meldelampe gibt. Damit wird dann auch ohne Balise eine Information weitergegeben und das Problem löst sich.

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Thomas U.
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Re: Diverse Fragen zur Technik der echten Bahn

#914 Beitrag von Thomas U. »

Irgendwie unpraktisch für den Einsatz der Lok, wie mir scheint. Welche Krankheit mag sie haben, die zur Auskreuzung aller Länder führte? So zu finden an der 193 318, die gestern in Wanne-Eickel ausgestellt war, aber mit diesen vielen Kreuzen schon im Sommer im Bahnhof abgestellt stand.

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F(R)S-Bauer
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Re: Diverse Fragen zur Technik der echten Bahn

#915 Beitrag von F(R)S-Bauer »

Hallo,

keine Zulassung, somit ggf. nur auf einer bestimmten Strecke zugelassen oder darf gar nicht fahren. Ggf Kunde abgesprungen während der Zulassung?
Oder eine geänderte Technik, die noch in der Prüfung ist.

Gruß

Ralf

Lonestarr
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Re: Diverse Fragen zur Technik der echten Bahn

#916 Beitrag von Lonestarr »

Weil ich gerade nichts anderes zu tun hatte, habe ich mal die Loknummer gegoogelt. Demnach sollte es sich, so kein Zahlendreher oder Doppelung bei der dreistelligen Baureihennummer vorliegt, um eine recht bekannte 6 Jahre alte DB- Lok im 'Backbone'- Design handeln. Laut einer Sichtung bei 'Bahnbilder.de' war sie im Mai noch am Laufen.

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